Aussichtspunkt: Schmadribach

Eine grossartige Szenerie schliesst das Lauterbrunnental Richtung Süden ab: Die eisgekrönten Nordwände von Äbeni Flue, Mittaghorn, Grosshorn und Breithorn bilden eine gigantische steinerne Arena. Talwärts geht der imposante Felsriegel in Bergwälder und Alpweiden über. In der Mitte des Tals stürzt der Schmadribach über die Felsen. Von der Terrasse des Berghotels Obersteinberg aus bieten die drei Arme seines Wasserfalls einen wunderbar harmonischen Anblick. Aber auch zehn Kilometer talauswärts, im Dorfzentrum von Lauterbrunnen, zeigt er sich in seiner ganzen Grosszügigkeit. Im Spätherbst geht er jeweils stark zurück und verschwindet schliesslich in Eis und Schnee. Wenn er im Frühling wieder auftaucht und wärmere Zeiten verkündet, dann heisst es im Dorf: «Der Schmadribach hat die Hosen ausgezogen.»

Der landschaftliche Reiz des Schmadribachs gründet im Kontrast zwischen abweisender hochalpiner Bergwelt und üppig grünen Gefilden an ihrem Fuss. Dieser Gegensatz fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten. Bekannte Landschaftsmaler wie Joseph Anton Koch und Samuel Birmann haben sich von der eindrücklichen Kulisse zu herausragenden naturalistischen Werken inspirieren lassen.